Das regionale „Bündnis gegen Depression Hildesheim Peine Gifhorn"
unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe verfolgen die regionalen Bündnisse folgende Ziele:
- die gesundheitliche Situation depressiv erkrankter Menschen zu verbessern und die An- sowie Zugehörigen zu unterstützen
- das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern
- präventiv den Stigmatisierungen entgegenzutreten
- Suiziden vorzubeugen.
Zahlreiche Städte und Landkreise haben sich dem Bündnis deutschland- und europaweit angeschlossen. Sie engagieren sich entsprechend erfolgreich auf lokaler Ebene. Seit 2012 auch das regionale Bündnis Hildesheim und Peine, als 4. Bündnis in Niedersachsen von derzeit 76 Bündnissen in Deutschland.Seit 2013 auch gemeinsam mit der Stadt Gifhorn. Zur Zeit arbeiten in Deutschland ca. 90 regionale Bündnisse.
Auf unseren jeweils regionalen Internetseiten finden Sie aktuelle Angebote, Hinweise auf Veranstaltungen und weitere hilfreiche Informationen der Regionen Hildesheim, Peine oder Gifhorn
Bitte beachten Sie: im Fall einer Erkrankung oder des Verdachts auf eine Depression ist das Gespräch mit ihrem Hausarzt , einem Psychiater oder Psychotherapeuten unverzichtbar.
Die Entstehungsgeschichte seit 2000
Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Forschung und Wissenschaft wurde 2001 das Nürnberger Bündnis gegen Depression initiiert. Mit einem 4-Ebenen-Aktionsprogramm sollte im Verlauf von drei Jahren eine Verbesserung der Behandlung und Versorgung depressiv erkrankter Menschen erreicht werden:
- bessere Kooperation mit den Hausärzten, da sie meist die erste Anlaufstelle sind
- eine professionelle und breit angelegte Öffentlichkeitskampagne zur Aufklärung und Entstigmatisierung (Fremd- und Selbststigmatisierung)
- Kooperation mit geschulten Multiplikatoren bei Institutionen wie der Kirche, der Polizei, bei Behörden, in Schulen, in Altersheimen, Betrieben etc.
- verbesserte Angebote für Betroffene und Angehörige
Das Bündnis konnte nachweisen, dass in Nürnberg bereits nach zwei Jahren die Rate von Suizidhandlungen (Suizide und Suizidversuche) um 24% und nach drei Jahren um über 30% zurückgegangen war.
Zum Vergleich: in Würzburg als Vergleichsregion gab es im gleichen Zeitraum einen leichten Anstieg der Zahlen.
Darüber hinaus konnte nachweislich eine Verbesserung der Versorgung und Behandlung depressiv erkrankter Menschen erreicht werden.
Allerdings werden in Deutschland leider immer noch nicht alle Patienten frühzeitig und nach den derzeitigen Standards der Depressionsbehandlung entsprechend versorgt.
Nach Schätzungen werden ca. 70% der Suizidhandlungen im Rahmen einer depressiven Erkrankung begangen.
Allein die immensen Krankheitsfolgekosten durch AU-Tage, vorzeitige Renten etc. liegen nach dem Report der Barmer/GEK und der Allianz 2019 mittlerweile bei ca.3 Milliarden Euro.